Einzig. Nicht artig.

Ich hatte immer schon ein Faible für kleine Rabauken.
Die Hosenmätze, die gerne aus der Reihe tanzten – als ich mit Anfang Zwanzig Skilehrerin war. Die Traummännleins, die den Schnee aßen und deren „Ich muss lulu“ – immer schon zu spät kam. Detektivgeschichten fand ich spannender als Ponyhof-Tragödien.
Den ersten Kuss hab ich mir eigeninitiativ und selbstbewusst einfach geholt und nicht darauf gewartet, bis ich den Freibrief bekam: „Willst du mit mir gehen? Ja, Nein, Vielleicht.“ Ich erinnere mich an – ungefährliche, aber deshalb nicht weniger angsteinflößende – Mutproben und an Fußballspiele in der Siedlung, wo es erstmal nur darum ging mich als Mädchen zu behaupten. Jede Narbe habe ich gefeiert, zeugte sie doch von meinem unerschütterlichen Mut.

„Alle wollen individuell sein, aber wehe jemand ist anders.“

Die Unangepassten können Dir den letzten Nerv rauben. Keine Frage.
Die Querdenker und Unruhegeister schaffen aber mitunter neue Welten, weil sie Regeln hinterfragen und Konventionen auf ihre Belastbarkeit prüfen.  Sie geben sich mit einem: „Das ist halt so“, nicht zufrieden. Sie probieren, sie scheitern, sie versuchen erneut, bleiben neugierig.

Im Heranwachsen schleifen sich unsere Ecken und Kanten ohnehin ab.
Glücklich diejenigen, die sich noch etwas Rauhes – Ursprüngliches bewahren können.
Glücklich diejenigen, die ihren Entdeckergeist nicht verlieren.
Glücklich diejenigen, die sich der Lust am Leben, jeden Tag aufs Neue verschreiben.

Und glücklicherweise begegne ich auch in meinen Coachings immer wieder solchen kleinen Rabauken. Männern und Frauen die – mitten im leben stehend – noch heute unbeirrt Staunen können, verstaubten Ecken den Garaus machen und sich immer wieder selbst der Routine entziehen.

… und diese – vielleicht manchmal kindliche Lust – sich überraschen zu lassen, das Positive zu erkennen und mit Varianten zu spielen – sieht man ganz deutlich und klingt stimmungsvoll zu einem herüber. Bist Du so jemand?