Raum.Ordnung

Wunderbar wandelbar – des Wesens Kern

Phasen des Wandels gehören zum Leben, und doch spüren viele von uns diesen Umbruch in der Lebensmitte besonders intensiv. Wenn Hormone durcheinander geraten und alte Sicherheiten ins Wanken kommen, fühlt sich das Leben plötzlich wie ein Kaleidoskop an – vertraut und gleichzeitig völlig neu.

Bei all dem physischen und psychischem Auf und Ab, wird mir immer klarer, dass dieser innere Wandel eine Chance in sich trägt, mir selbst auf tiefere Weise zu begegnen. „Ist da jemand?“ Es ist eine Gelegenheit, alte Muster hinter mir zu lassen und das Potenzial meines wahren Wesens zu erkennen. „Wann, wenn nicht jetzt?“

Die Performance-Künstlerin Marina Abramovic hat in einem Interview bei Sternstunde Philosophie gesagt, dass sie in nur 10 Minuten erkennt, ob jemand die Fähigkeit zur Performance hat: durch eine Präsenz, die nicht aus Ideen oder Inhalten, sondern aus der puren Kraft des Daseins, der Ausstrahlung und der Entschlossenheit – der Fähigkeit, wirklich Raum einzunehmen, entspringt. Für uns Frauen, die in so vielen Rollen bestehen müssen, kann diese natürliche, ungekünstelte Präsenz : die pure Kraft des Daseins – eine echte Herausforderung sein, aber auch ein Ziel, das es sich lohnt, anzustreben.

Wie schaffen wir es, präsent zu sein, gerade wenn das Innenleben tobt?

In einem Instagram-Video von Marie Bäumer zu ihrem „Atelier Escapade“ heißt es: „Es mag intensiv sein und herausfordernd, das ja, aber haben wir einmal unseren inneren Wesenskern gefunden, empfinden wir dennoch eine Leichtigkeit – durch die tiefste innere Verbundenheit zu sich selbst.“ Diese Verbundenheit zu uns ist also eine starke Quelle, die uns Halt und zugleich sanfte Flexibilität verleiht. „Die Verbindung zu uns und unserem Wesen ist freigelegt in dem Moment, wenn ich meinen Raum geklärt und eingenommen habe,“ sagt Marie Bäumer.

„Presence is the best present.“

Diesen Raum bewusst zu klären und einzunehmen, ist für mich ein Akt der Selbstfürsorge und Selbstermächtigung geworden. Es erlaubt mir, die Herausforderungen des Wandels nicht nur zu bestehen, sondern Freude in ihnen zu finden. Dabei wurde mir klar, dass Chaos und Ordnung keine Gegensätze sind. Oft sind es gerade die turbulenten Phasen, die Raum für eine tiefere Neuordnung schaffen. Ein Fluss, der seinen Lauf verändert – mal sanft, mal wild, immer in Bewegung.

Deshalb ist es für mich wesentlich, nach innen zu lauschen und meiner eigenen Wahrheit zu folgen. Einerseits. Andererseits hilft es mir oft, mich einem vertrauten Menschen anzuvertrauen und das innere Chaos laut auszusprechen – damit sich die Worte entfalten und im „Licht besehen“ ihren Platz finden.

Was mir außerdem hilft:

  1. Atmen
    Immer eine gute Idee. Den eigenen Atem bewusst wahrzunehmen, ist oft der erste Schritt zur Ruhe.
    „When you own your breath, nobody can steal you peace.“
  2. Bewegung
    Nicht neu und immer wertvoll, um Geist und Körper in Schwingung zu bringen. Mein Tipp: Bewege dich freudvoll – ob tanzen, gehen oder etwas anderes, das dir guttut.
    „Das Leben ist wie Fahrradfahren. Um das Gleichgewicht zu halten, musst du in Bewegung bleiben.“ Albert Einstein
  3. Lachen
    „Humor ist, wenn man trotzdem lacht.“ Mit sich, mit anderen. Bis der Bauch weh tut. Wie oft erfreue ich mich an Schulkinderlachen – das ungezwungene Lachen über „Nichts“.

Liebe Frauen, die ihr diesen Wandel vielleicht selbst spürt – ich lade euch ein, mit mir auf diese innere Reise zu gehen. Lasst uns die Schwellen, die vor uns liegen, gemeinsam überschreiten, immer im Vertrauen darauf, dass das, was wir suchen, längst in uns schlummert.